• Rudolf Steiner Kindergarten (Waldorfkindergarten)


Nach den Angaben von Rudolf Steiner erfolgt die Entwicklung in Jahrsiebten.  Beschreibungen zum ersten Jahrsiebt entnehmen Sie bitte dem Buch "Entwicklungsphasen des Kindes" von B.C.J. Lievegoed, J.CH. Mellinger Verlag, Stuttgart. Daraus folgt, dass ein Kind bis zur Einschulung mit sieben Jahren nicht mit Rechnen, Schreiben und sonstigem theoretischem Kram vollgestopft werden sollte. Im Rudolf Steiner Kindergarten geht es um Rhythmen im Tageslauf und in der Woche und um die Wahrnehmung der Jahreszeiten.


Der Schwerpunkt liegt in der Nachahmung der Erwachsenen (Erzieher). Bei der Ernährung wird in der Regel auf ökologisch erzeugte Produkte und meistens auf vegetarische Ernährung Wert gelegt. Die Kinder helfen bei der Zubereitung der Speisen mit.


Sie bewegen sich im Kindergarten wie früher die Kinder in einer Großfamilie.


Hinweis:  Einige Waldorfkindergärten meinen aktuelle politisch gewollte Einflüsse mitmachen zu müssen. So werden derzeit sogar "Masturbationsräume" bzw. "Körpererkundungsräume" eingerichtet. Fragen Sie die Mitarbeiter zu dieser Thematik bevor Sie Ihr Kind einem solchen Kindergarten anvertrauen, es sei denn Sie wünschen dies ausdrücklich, allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine Pädagogik die auf Anregungen von Dr. Steiner basiert.



  • Rudolf Steiner Schule (Waldorfschule)


Ein Kind mit sieben Jahren strebt danach ebenso viel zu können wie die Erwachsenen. Der Lehrer wird als Vorbild gesehen. Gern schließt das Kind sich dem Lehrer an. Hier liegt eine sehr große Verantwortung beim Lehrer diese Kinder auch weiterhin zu begeistern. Bis zur achten Klasse begleitet immer derselbe Klassenlehrer die Kinder. Erst nach der achten Klasse beginnt der Fachunterricht durch spezialisierte Lehrer.


Selbstverständlich beginnt der Sprachunterricht schon in der ersten Klasse mit zwei Fremdsprachen. Englisch und zusätzlich Russisch oder Französich. Der Unterricht erfolgt in Epochen, d.h. es wird eine Zeit lang nur gerechnet bzw. nur geschrieben. Es erfolgt nicht ein stündlicher Wechsel der Unterrichtsfächer.


Nach der 10ten Klasse entscheiden sich die Kinder für einen Hauptschulabschluss bzw. die mittlere Reifeprüfung. Für diejenigen welche das Abitur erlangen wollen muss noch die 13te Klasse absolviert werden. Die Abiturprüfung erfolgt vor einer staatlichen Kommission und es werden in der 13ten Klasse dann noch die Inhalte der staatlichen Prüfung vermittelt.


Mit Kindern ist es ein wenig wie mit Rennpferden. Es sind oft nicht die Pferde die bereits am Start vorne sind, die ihre Nase zu guter Letzt durchs Ziel schieben. Ein guter Jokey weiß um diese Besonderheiten; viele Eltern und Politiker leider nicht.


Die große Mehrheit, die auf den Staatsschulen schon nach dem 14. Lebensjahr am Ende der Pubertät einen Beruf ergreifen muss, ist eine echte Wahl nicht möglich. Insbesondere Mädchen im Alter von 15 Jahren werden oft als billige Arbeitskraft missbraucht um nach einer Anzahl von Jahren entlassen und wieder durch Jüngere ersetzt zu werden. Ein Weltbild von Ausbeutung und betiebsmäßiger "Verwertung" entseteht.


Alle Rudolf Steiner Schulen arbeiten nach demselben Konzept. Ein Wechsel zu einer anderen Rudolf Steiner Schule ist unproblematisch, selbst bei einem Umzug ins Ausland. Ein deutsches Kind wird seinen gewohnten Rhythmus ebenso in Israel wie in Japan, Ägypten oder Dänemark wiederfinden. Es wird lediglich Elemente der neuen Kultur entdecken dürfen; so wird zB. in Dänemark mehr das Leben der Wikinger behandelt als in anderen Ländern. Der vertraute Rahmen bleibt erhalten.


Grundsätzlich wies Rudolf Steiner darauf hin, dass diese Art von Schule niemals staatliche Gelder annehmen darf. Es muss eine strikte Trennung vom Staat geben. Er war auch gegen eine Schulpflicht. Das Proletariat sollte selbst erkennen, dass ein Schulbesuch der Waldorfschule von Vorteil ist.


Leider findet man dies heute nicht immer verwirklicht. Dennoch gibt es an diesen Schulen noch sehr viele engagierte Lehrer die trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen ihr Bestes tun. Auch sind heute Kinder aus sozial schwächeren Schichten leider nicht mehr oft anzutreffen und einige Schulen übertreiben bei Klassenfahrten und Praktika. So muss eine Klassenfahrt nicht unbedingt ins Ausland erfolgen da oft mit höheren Aufwendungen für die Eltern zu rechnen ist.


Rudolf Steiner hat die erste Schule vorrangig für die Arbeiterkinder der Waldorf Fabrik gegründet und nicht für die Kinder reicher Eltern, wobei letztere Kinder nicht ausgeschlossen werden sollten. Heute sind die Verhältnisse an diesen Schulen in Deutschland oft anders. Man sollte daher auch hier genau hinschauen.


Waldorfkindergärten und Waldorfschulen können sich in Deutschland leider oft als Mogelpackung entpuppen.